La dolce vita! Ja, wir sind in Italien! Und vor verschlossenen Türen. Die Jugendherberge lässt Neuankömmlinge erst um 15:00 Uhr rein, kleiner Planungsfehler. Also gilt es, die 7 Stunden Wartezeit in der Innenstadt Sienas zu vertreiben. Um sie zu erreichten müssen wir allerdings den Linienbus nehmen (1500 Lire = 1,5 DM pro Ticket, hält eine Stunde), da unser Busfahrer trotz Wechsel zu viel gefahren ist und vorschriftsmäßig den Tag lang ruhen muss.
In der Innenstadt lernen wir, was mittelalterlicher toskanischer Baustil und die brennende italienische Hitze sind.
vom Boden aus sieht man die wahre Größe des Platzes |
Am Piazza del Campo, dem Mittelpunkt der Stadt, trennen wir uns in Gruppen auf und schlendern durch die verwinkelten Gassen auf der Jagd nach günstigem Futter. Nach langer vergeblicher Suche gelangen wir wieder am Piazza del Campo und genehmigen uns je eine Pizza für ca. 16.500 Lire, ein Glas Cola für 5.000 Lire in einem Restaurant mit Sitzplatz auf dem Piazza. Weil die armen Pizzabäcker zu wenig verdienen, werden noch 2000 Lire für coperto (Besteck, Serviette) und überraschenderweise +20% cervice (Bedienung, Trinkgeld) auf die Bestellung draufgeschlagen, um den reichen Touristen noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen. Macht zusammen 25.500 Lire. Wenigstens ist die Pizza groß und gut. Anschließend verdauen wir das Essen im Schatten des Glockenturms auf dem Piazza und kehren zur
vor dem Palazzo Publico (Rathaus) |
Herberge zurück. Nach dem Auspacken und Einräumen der engen Zimmer stellen wir fest, dass die
Toiletten keine Klodeckel haben (Mafia am
Werk?). Die sanitären Anlagen spielen ohnehin keine Hauptrolle in Italien; bei dem Wetter wird mindestens 3 Liter getrunken, aber höchstens 2x aufs Klo gegangen (=> min. 1x Duschen am Tag).
Für die abendliche Verpflegung unter anderem auch Chianti (Wein aus dem hiesigen Gebiet) wird im Spar-Supermarkt gesorgt, der Plus heißt. Gegen Abend spielen wir eine Runde Kopf-Fußball auf einer Schlaglochwiese und geben uns den Rest mit Chianti.