Dienstag, 6. 6. Der heutige Tag ist mit einer ausgiebigen Stadtbesichtigung Sienas verplant. Nach dem wie immer zu frühen Frühstück geht es mit dem Linienbus schon in die Innenstadt zum Piazza del Campo.
Piazza del Campo
Piazza del Campo vom Turm des Dombaumuseums aus |
"Der „Piazza del Campo“ ist das Herz der Stadt Siena. Er ist mit rosa und weißen Steinen muschelförmig angelegt. Hier befindet sich der Hauptschauplatz des „Palio“, eine Art Pferderennen, das zum 1. Mal 1172 in den Analen erwähnt wurde. Bei diesem Wettstreit konkurrieren die 17 Stadtteile, die auf den 3 Hügeln rund um den „Piazza del Campo“ gelegen sind, miteinander. Symbole auf Metallstangen stellen „Grenzmarkierungen“ dieser Stadtteile dar. Im Mittelpunkt des Platzes steht der Brunnen „Fonte Gaia“, der 1419 erbaut wurde. Er ist ein Beispiel für den Beginn der Hochzeit der italienischen Bildhauerei der Renaissance. Das Wasser der Quelle strömt durch ein unterirdisches Kanalsystem über eine Strecke von 25 Kilometern. Seit 1342 dient es als Trinkwasserquelle.
PALAZZO
PUBLICO
Der “Palazzo Publico” am “Piazza del Campo” ist das Rathaus der Stadt Siena. Er wurde von 1284-1310 erbaut und 1680 erweitert und ist eines der bedeutendsten Beispiele gotischer Baukunst in Italien. Die Innenräume sind von vielen Künstlern geschmückt worden und er
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der Palazzo Publico |
dient heute als städtisches Museum und als Sitz des Bürgermeisters, des Gemeinderats und anderen Ämtern. Die Untergeschosse dienten
früher als Salzdepots und werden heute für Kunstausstellungen genutzt. Im Mittelpunkt des „Palazzo Publico“ befindet sich der „Kartensall“,
in dem riesige Fenster zum Marktplatz hin und Fresken, die die religiöse Vergangenheit Sienas erzählen, zu sehen sind. Die Kapelle ist 1348 nach der Pestepidemie, der die halbe Bevölkerung zum Opfer fiel, errichtet worden. Der „Mangiaturm“ ist 86,60 m hoch und hat 503 Stufen. Der gesamte Gebäudekomplex zeugte von der Macht der sienischen Republik."
Christoph B.
Das Palio-Rennen
"Es ist der Tag des 16. Augusts oder 2. Julis. Morgens um 8 Uhr erschellt die Kirchenglocke des Mangioturms in Siena. Die davor ruhige Stadt verwandelt sich in einen tobenden Haufen. Mit dem Leuten der Glocken beginnen 75 hetzende Sekunden für die Bewohner Sienas und der umliegenden Dörfer. Das wohl spektakulärste Pferderennen Italiens beginnt...
Das ganze Spektakel spielt sich am „Piazza del Campo“ ab,
einem muschelförmigen Platz in der Mitte von Siena. Beim Palio-Rennen treten Jockeys der umliegenden Dörfer Sienas repräsentativ für ihr Dorf gegeneinander an.
Die sogenannten „La Cantraden“ (die Kontrahenten) aus 17 umliegenden Dörfern um Siena werden durch das Los zusammengewürfelt, da maximal nur 10 Reiter teilnehmen dürfen. Regeln für dieses Rennen gibt es eigentlich
Wer hat wohl am Campo für dieses Eis mit einem Schuss Cola 8000 Lire bezahlt? |
keine. Alles ist erlaubt, um ans Ziel zu kommen (z.B. Treten, Schlagen). Dazu erhalten die Teilnehmer sogar Unterstützung durch sogenannte „Nerbo“. Das ist ein Schlagstock, mit dem man früher die Ochsen vor dem Karren antrieb. Dies wurde auch nie geändert, da es nicht darauf ankommt, ob ein Jockey ins Ziel kommt sondern das Pferd muss die Ziellinie erreichen. Hinter der bunten , heiteren und spaßigen Fassade des Rennens liegt jedoch ein fürchterliches Bild. Vor allem gefürchtet von den Reitern ist die berühmte „San-Martino-Kurve“. Es handelt sich hierbei um eine sehr enge, schnelle und dazu noch abfallende Kurve, an deren Rand sogar aus Sicherheitsgründen Matratzen angebracht werden mussten, um schlimmere Verletzungen von Pferd und Reiter zu vermeiden. Meist müssen Jockeys verarztet werden, Pferde müssen eingeschläfert werden und es fließen Unmengen Blut. All diese Risiken werden jedoch aufgenommen, um den Palio zu bekommen. Es handelt sich hierbei um eine Fahne, auf der die Gottesmutter und ein Pferd abgebildet sind. Das ganze Spektakel beginnt an der „Mossa“, der Startlinie und endet am „L’arrivo“ nach drei Runden. Wird ein Reiter während des Rennens vom Pferd geschlagen, so kann das Pferd „scosso“ (das heißt ohne Reiter) den Sieg für das Dorf dennoch nach Hause tragen.
Unter anderem wird der Palio auch dazu genutzt mit Pferdewetten sein Geschäft zu machen, aber vor allem ist er ein guter Anlass für die temperamentvollen Italiener ihren Emotionen freien Lauf zu lassen."
Manuel S.
Dom + Dombaumuseum
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Domfassade |
"Dom :
Baubeginn
des gotischen Doms war 1284. Giovanni Pisano entwarf die Fassade. Den Bogen über
dem Portal schmückt ein Flachrelief von Donatello Pisano. Der Glockenturm mit
seinem schwarz weißen Streifenmuster ist von romanischer Struktur.
Der
Dom wurde auf einem Hügel erbaut , was baustatische Probleme verursachte.
Dadurch konnte man die Stützpfeiler im Innern nicht in der klassischen Form
anordnen. Außerdem konnte man keine runde Apsis bauen. Dies führt zu einer für
damalige Verhältnisse eher untypischen Innenansicht des Dombaus.
Den
Fußboden des Doms schmücken Marmorinkrustationen (Steineinlagen in Stein). 40
Künstler arbeiteten an den heiligen Szenen die noch heute den Boden des Doms
schmücken. Das 56-teilige Kunstwerk war erst im 14.Jahrhundert beendet. Ein
weiteres Kunstwerk ist die Kanzel von Nicola Pisano.
Während
des Dombaus erlebte Siena und seine Umgebung wirtschaftl. und kulturell einen
Aufschwung. Darum beschloss man dem Dom ein Querschiff zu schenken. Durch die
Pest die Siena 1348 erfasste und sehr viele Opfer forderte wurde der Anbau
gestoppt.
Das Baptisterium von Siena befindet sich in der Kirche von Johannes dem Täufer ( San Giovanni ). Es stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das
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Dom in Siena |
Taufbecken wurde
wahrscheinlich von Jacopo della Quercia entworfen und gefertigt.
Dombaumuseum
:
Das
Museum beherbergt die Originale der Kunstwerke aus dem Dom.
Im
Museum findet man auch die Überbleibsel der Original Maestà von Duccio di
Buoninsega. Die Maestà schmückte den Hauptaltar des Doms bis 1506 und wurde
dann durch ein Ziborium von Vecchietta ersetzt. Dann wurde das 2 mal 4 Meter große Bild in Teile gesägt um auch die bemalte Rückseite des Bildes zeigen zu
können. Durch diese Manipulationen gingen manche Teile verloren oder wurden
schwer beschädigt.
Weitere Schätze des Museums sind Werke von Pietro Lorenzetti , Domensio Beccafumi , Jacopo della Quercia und Donatello und Giovanni Pisano."
Daniel T.
enge und verwinkelte Bauweise der Innenstadt |
Um sich die Jagt nach Essen in der Mittagszeit zu erleichtern, ist Christoph "Kiff-Honk" zum Vandalen worden. Er springt fast nackt in einen abgeschiedenen Brunnen in der Innenstadt und fischt dort das Geld heraus, wo kurzer Zeit zuvor ein paar der übrigen Geld hineingeworfen haben. Die erplünderte Beute von über 5000 Lire lässt auch die Glassplitter vergessen, die im nun in seinem Fuß stecken. Weil seine Unterhose total nass geworden ist, muss er sie ausziehen und befiehlt Manuel "Zwerk-Honk" und mir Schmiere zu stehen. Doch leider können wir es auch nicht verhindern, dass gerade in diesem Augenblick der völligen Blöße zwei Italienerinnen vorbeikommen. Die bleiben erst gebannt stehen und fangen dann zu lachen an (worüber bloß!?). Währenddessen zieht sich Christoph von alle dem unbekümmert weiter um. Nachdem sie sich (ziemlich schnell) satt geschaut haben, ziehen die beiden weiter.
Am Abend kehren die meisten wieder zur Innenstadt zu einer Irish-Party mit Live-Musik zurück. Da würde Christoph für seine 5000 Lire schnell Verwendung finden, denn der Plastikbecher Guinness kostet 9000 Lire. Aber es ist 3° kalt! Mit steigendem Alkoholkonsum erhöht sich auch der Harndruck Also wollen wir in die Kneipe aufs Klo, aber irgendwie dachten andere 20 Leute genau das gleiche. Das Bier drückt und Suff-Honk, Siff-Honk und ich rennen blind durch halb Siena. Endlich, ein Silberstreifen am Horizont, ein McDonalds, doch die haben schon zu, um halb eins! Das Bier drückt noch mehr. Wir springen wie die Teufel durch die Nacht und erreichen zum Schluss ein Waldstück. Das war knapp!
...wir kommen erst spät wieder zur Jugendherberge zurück.