Heute morgen nach dem Frühstück und Packen machen wir uns auf dem Weg zur nächsten und letzten Station - Marina di Massa. Auf dem Weg dort hin wollen wir eigentlich die auf dem Weg liegenden Grotten (?) besuchen, aber stattdessen treffen wir nur ein Kur-Gebäude an, das anscheinend um die Grotten errichtet wurde. Uns wird der Zutritt ohne eine Bezahlung nicht gestattet. Obwohl eine erholsame Nebulation mit Grottenwasser oder eine erfrischende Vaginal-Eregation verlockend im Gebäude auf uns warten, fahren wir weiter.
Gegen Mittag erreichen wir Vinci, Leonardos Geburtsort.
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Museo Leonardo |
Im Zentrum des Dorfs steht das Museo Leonardiano:
Im Erdgeschoss bekommt man die wichtigsten Etappen in Leonardos Leben und einige der leonardesken Maschinen zu sehen. Es ist sehr aufregend zu erforschen, mit welcher Kreativität dieses Genie Pläne für Maschinen entwickelte, die heute alltäglich sind: ein Fahrrad mit Pedalantrieb, ein selbstfahrender Wagen mit Federantrieb, eine Gangschaltung, ... Es ist ebenfalls überraschend, dass nur wenige dieser nachgebauten Modelle tatsächlich von Leonardo gebaut wurden, die meisten Geräte existierten nur auf dem Papier. Nur einige militärische Maschinen wie z.B. eine Maschinenkanone oder ein gepanzerter Kampfwagen wurden im Auftrag von Fürsten wirklich gebaut.
Im 1. Stockwerk findet man riesige, wahrheitsgetreue, nach Leonardos Pläne gebauten Geräte, z. B. ein Flugapparat, ein Schiffsantrieb oder ein Taucheranzug.
unser Lehrer verfolgt interessiert die spannende Dokumentation |
Die Museumsbesichtigung wird durch eine Filmvorführung im 2. Stock komplettiert. Dieser Film scheint nur leider genauso alt wie Leonardos Erfindungen zu sein. Auch die Aufzählung mit hunderten Beispielen, auf welchen Gegenständen das Motiv der Mona Lisa heute überall zu sehen ist ("Mona Lisa auf Teller, Mona Lisa auf Tassen, Mona Lisa auf Uhren, Mona Lisa auf Poster, Mona Lisa auf Plakate, Mona Lisa auf Karikaturen, Mona Lisa auf ............") , kann uns nicht von einer Flucht aus dem Filmsaal abhalten. Nur Herr Jeblick, dem der Film anscheinend sehr gefällt, bleibt alleine zurück.
Im Freien warten wir eine Zeit lang auf den Lehrer und machen uns anschließend auf den Weg zum Anchiano, dem Geburtshaus Leonardos. Diese 3 km bergauf sind die heißesten der ganzen Fahrt. Es ist kaum vorstellbar, wie Leonardo als alter Mann sich jeden Tag durch die glühende Hitze hochschleppte. Am Ziel angekommen entdecken wir das abschüssige und schlichte Haus Leonardos. Im innern sieht man nur noch eine kleine Ausstellung, Reproduktionen von Zeichnungen und Landkarten. Die Ausstattung der Räume wurde während den Jahrhunderten geraubt.
Leonardo
da Vinci (1452 – 1519)
"Künstler, Wissenschaftler, Erfinder
*1452 in Vinci – Ausbildung in Florenz/ Maler- +Bildhauerbetrieb à Künstlerische Ausbildung
widmete
sich Malerei (Motive: Bibelbilder (Madonna col bambini))
ab 1483 in Mailand
à autodidaktische Ausbildung in den traditionellen Zweigen der Wissenschaften
à Studien zur Proportion, Anatomie, Psychologie
- großes Interesse an mathematischer Genauigkeit (Kunsttheorie)
à Bemühungen um Wissenschaftlichkeit der Kunst
ab 1490 Hofkünstler in Mailand – beginnt am Abendmahl
à Aufträge von Franzosen, die 1499 Mailand besiegen
1503 Auftrag Mona Lisa
è verstärkt geologische, hydrologische, geometrische Studien
kaum noch Malerei, mehr wissenschaftliche (anatomische/ geographische) Zeichnungen (nach 1500 ) – Sezierungen!
ab 1513 verbringt seinen Lebensabend in Rom – stirbt 1519
Ruf: wechselhafter, launiger, unbestimmter Lebensstil
-vergeudet seine Zeit/ verlustiert sich in Experimenten
beginnt unheimlich viele Arbeiten – vollendet nur sehr wenig
Künstler Wissenschaftler Erfinder
Malerei Mathematik à Museum in Vinci!
Kunsttheorie Anatomie Maschinen
Psychologie Architektur
Geologie"
Christian K.
Nach einer längeren Erfrischung am Brunnen vor dem Haus begeben wir uns wieder auf die Fahrt Richtung Marina di Massa mit einem Zwischenstop in Lucca.
der kreisförmige Marktplatz Luccas |
Das Spektakulärste an Lucca ist die Stadtmauer, die heute noch einen kompletten Ring darstellt.
Nachdem wir die ganze Mauer abgelaufen sind und noch etwas Zeit in der Stadt verbracht haben, fahren wir weiter und erreichen gegen Abend unsere letzte Jugendherberge (?). Sie sieht zwar chic aus und liegt nur ~200 m vom Strand entfernt, aber die Zimmer der Frauen sind riesig im Vergleich zu unseren winzigen Absteigen. Außerdem kostet das Warmduschen Geld. Ansonst ist die Herberge optimal. Vor allem der großräumige Vorgarten lädt zu exzessiven Partys ein...